Zeitalter der perfekten Bubble

Mit dem Wandel der Menschheit und im Verlauf von diversen Epochen, haben sich die menschlichen Schönheitsideale ebenfalls geändert. Was einmal als ultimative Schönheit galt, ist heutzutage nicht mehr „Up To Date“. Wir sind im technischen Jahrhundert angekommen, das nur aus perfekt bearbeiteten Bildern, Videos und Beiträgen besteht. Obwohl jede*r ihren*seinen eigenen Suchalgorithmus hat, ist es schwer die Bubble der Perfektion zu ignorieren. Gutaussehende Menschen, die nicht mal bei dem Trainingsvideo schwitzen, mit einem idealen Make Up und braungebrannten, definierten Muskeln. Natürlich nur in hippen Klamotten und nur vor den schönsten Kulissen der Welt. 

Wo sind wir angekommen? 

Im Zeitalter der perfekten Bubble. Denn wenn ich zur Arbeit, zur Universität und zum Einkaufen gehe, sehe ich diese Menschen nicht. Verstecken sie sich im Fitnessstudio? Hinter Photoshop? Oder bereiten sie gerade das Essen für die nächste Woche in kleinen Plastikschüsseln vor? Jetzt mal ehrlich – wo sind sie? Denn laut Instagram sollten sie überall sein. Gleichzeitig wollen uns die sozialen Medien vermitteln, dass unsere Existenz ohne täglichem, morgendlichem Yoga keinen Sinn macht.

Es soll alles nicht offensiv klingen, aber schaut euch um – wie viele Menschen kennt ihr persönlich, die diesem Schönheitsideal entsprechen? Und wieso muss ich dem entsprechen um glücklich zu sein? Werde ich durch einen knackigen Po, 10-Pack am Bauch und trainierten Trizeps wirklich zufrieden sein? Natürlich nicht! Ich werde mich fitter fühlen, mehr Treppen hochsteigen können und schneller dem Bus hinterherlaufen können. All diese Erfolgsmomente machen glücklich – ohne Zweifel – aber daraus ein Schönheitsideal erschaffen? 

Ist es das, was die gesamte Bevölkerung anstreben sollte oder müsste? Was früher in den Fitnessstudios und bei Bodybuilding Wettbewerben für eine kleinere Gruppe an Menschen zugänglich war, überschwemmt heutzutage unsere wichtigsten Kommunikationskanäle. Und wir fühlen uns gezwungen dem nachzugehen und wenn wir dem nicht folgen, sind wir raus aus dem Spiel.

Diese Menschen, die uns genau dieses Weltbild versuchen zu vermitteln, arbeiten mit ihren Körpern. Das ist vollkommen in Ordnung – die Disziplin dabei ist wirklich bemerkenswert – jedoch gibt es unzählige Menschen auf dieser Welt mit genauso vielen unterschiedlichen Körpern und jeder einzelne Körper verfügt über ein eigenes, großartiges Talent. Diesem sollte nachgegangen werden und nicht den unrealistischen Fotos in den sozialen Medien. 

Geht, macht Sport, weil ihr Lust habt Sport zu machen und fit bleiben wollt, esst Salat, weil er einfach großartig schmeckt, backt euch einen Kuchen und vergisst dabei nicht, dass Schönheit von uns allen definiert und gelebt wird und nicht von Filtern und „Gefällt mir“-Angaben. 

Text by Vjara Jovkova