EVERYBODY, SOMEBODY OR NO BODY

40 Wochen wachsen wir im weiblichen Körper heran – uns wird Herz, Kopf und Körper geschenkt. Bis zu 48 Stunden dauert die physische Trennung dieser zweier verbundenen Körper. 1 Sekunde braucht es, bis die Mutter bedingungslose Liebe für diesen kleinen Körper verspürt. Im Regelfall natürlich. Und manchmal brauchen wir ein Leben lang, um unseren eigenen Körper zu lieben.

Das äußere Bild

Wir leben in einer Gesellschaft mit Schönheitsidealen, das ist nichts Neues. Was im Frühbarock üppigere Formen und im 17. Und 18. Jahrhundert weiße Haut war, ist seit den 90ern Waschbrettbauch für die Männer und 90-60-90 für die Frauen. Was einst mit Gemälden und Statuen anfing, durch Film und Fotografie verbreitet wurde, erlangte nun durch Werbung, Fernsehen und sozialen Netzwerke den Höhepunkt. Körper und Schönheitsideale sind omnipräsent, man kann an keiner Ecke vorbei gehen oder wohin sehen, ohne, dass Körper instrumentalisiert werden. Durch den ständigen Diskurs von Gegner*innen oder Befürworter*innen der #bodypositivity-Bewegung vergisst man oftmals den Zweck von Körpern. Sie sollen funktionieren. Sie sollen deine Seele tragen. Du sollst dich mit ihm ausdrücken können. Er bringt dich von A nach B und ist dein Zuhause. Aber alles was wir sehen und denken ist, dass er schön sein muss.

Das innere Bild

Natürlich wird das innere Bild vom Äußeren beeinflusst, eine Koexistenz, eine Wechselwirkung – darüber müssen wir nicht diskutieren. Jede*r sieht seinen*/ihren* Körper anders und hat eigene Kämpfe, die er*/sie* tagtäglich mit sich ausfechtet. Für die, die diesen Kampf bereits gewonnen haben, spreche ich meine größten Glückwünsche aus. Für die, die kämpfen – das ist ein Text für euch. Das wichtigste ist, dass ihr wieder an den Anfang dieses Textes denkt: ihr wurdet in nur einer Sekunde geliebt. Weil ihr auf der Welt seid – ihr bereichert sie. Ein Körper soll funktionieren und ein Körper soll euch beherbergen. Und trotzdem ist man selbst sein größter Feind oder?

Text by Isabella Miglinci

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